Der erste Review Eintrag aktueller Alben ist nun die schwedische Band FIFTH TO INFINITY, die zwar seit 1997 existiert, ihr hier vorgestelltes Debüt aber erst 19 Jahre nach Gründung veröffentlicht. Das genaue Veröffentlichungsdatum schwankt von Quelle zu Quelle zwischen dem 6.12.2015 und dem 8.1.2016.
Bei der Band handelt es sich um Ex-Opeth Schlagzeuger Martin Lopez und den hierzulande noch recht unbekannten Musikern David Lindh (Bass) und Nader Jonas Reslan (Gitarre/Gesang). Dass das Debüt erst nach so langer Zeit erscheint und nicht ,wie geplant, schon im Jahr 2000 veröffentlicht werden konnte, liegt daran, dass 2001, bevor alle Aufnahmen im Kasten waren, die Band auf Eis gelegt wurde. 2007 entschied man sich einen weiteren Anlauf zu wagen und jetzt ist der erste Tonträger kaufbar, auch wenn die Band 2009 schon vorab die Rohfassungen einiger Songs veröffentlicht hat.
Das Endergebnis kann sich sehen lassen: Ein schleppend kaltes Album mit glasklarer Produktion, eingespielt von Top-Musikern. Ein schönes Beispiel für schwedischen Black Metal mit leichter Death Metal Schlagseite. Das Intro "Vindar från de osaligas ängder" ist zwar mit über 4 Minuten für meinen Geschmack ein bisschen zu lang, aber trotzdem ein schöner Spannungsaufbau. Wenn dann mit "Reapers Wake" das erste Mal der Gesang ertönt fragt man sich warum Jonas Reslan noch nicht bekannter ist, denn diese Stimme ist einfach nur steinkalt und rau. Der Mann klingt, als hätte er Schleifpapier in der Kehle und von tiefen Death Metal Growls bis zu eiskaltem Black Metal Gekeife ist bei ihm nur ein kleiner Schritt. Können tut er beides, oft ist es aber eine goldene Mitte. Beeindruckend.
In Songs wie "Masters Unbound", "Death shall wake us all" und "Secrets of the Bottom" erinnern viele Melodien an Bands wie Dissection oder Sacramentum ohne jedoch jemals in Blastbeat-Tempo überzugehen. Das ganze Album ist eher im Midtempo Bereich gehalten und die schnellen Passagen sind von präziser Doublebass untermalt, was zum Gesamtstil des Albums aber sehr gut passt. So unterscheidet es sich von vielen anden Black Metal Alben, wo möglichst viele Blastbeats offenbar als Qualitätsmerkmal angesehen werden. Hier tut der Mangel derer gut, denn auf OMNIPOTENT TRANSDIMENSIONAL SOULFIRE regieren die getragenen, leicht melancholischen Melodien, die durch zuviel Schlagzeug unter Umständen untergegangen wären.
"The Promise of Abyss" zeigt dann trotzdem sehr gut, dass Martin Lopez immer noch ein absoluter Könner seines Fachs ist und warum er so lange bei Opeth die Kessel verdreschen durfte, bis das Album schließlich mit dem großartigen "The Blessings of Annihilation" endet.
Dass das Ganze eine Spielzeit von 55:55min hat, ist sicher kein Zufall und aller Wahrscheinlichkeit nach dem Bandnamen geschuldet. Dennoch muss ich sagen, dass 10 Minuten weniger dem Album gut getan hätten, denn gerade zu Ende hin kann sich durchaus ein Mangel an Aufmerksamkeit breit machen, da die Songs eine leichte Eintönigkeit vorweisen. Insgesamt ein Album, dass eher von seiner Gesamtstimmung lebt, als von einzelnen Songs. Für Fans von schwedischem BM trotzdem ein Kauftipp.
Bewertung: 7 von 10 Punkten
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