Donnerstag, 4. Februar 2016

Aktuelle Alben: Master - An Epiphany Of Hate (Death Metal)

Veröffentlicht seit: 29.01.2016

MASTER sind ja gewissermaßen die Motörhead des Death Metal: Fester Sound, keine Experimente, Kultfigur an Bass und Mikro sowie ordentlich Rock'n'Roll und Eat-the-rich-Attitüde.
Und da, meiner Meinung nach, Paul Speckmann damals nichts besseres hätte tun können, als nach Tschechien auszuwandern und die Band von dort aus mit Zdeněk (dr.) und Alex (g.) weiterzubetreiben, erfreut es mich immer wieder, wie konstant und vor allem konstant gut MASTER uns Alben schönsten Todesstahls servieren. Seit "Spirit of the West" gibt es eh nur noch drei Arten von Master Alben: gute, sehr gute und exzellente (also 9, 9.5 oder 10 von 10 Punkten). So auch diesmal.

Die ersten drei Tracks sind alles zukünftige Live Brecher: Subdue the politician kommt mit schöner Melodie im Eröffnungsriff und zeigt sofort, dass es weitergeht wie immer. Bäm!
Fiction soon becomes reality ist stimmlich so abgefahren, dass man sich fragt ob der Meister bei den Aufnahmen vielleicht strackevoll war, denn er kotzt und lallt so unverständlich ins Mikro, dass man ohne Text in der Hand kein Wort versteht. Tolles Lied, auch dank der Hooklines im Refrain.
So gehts munter weiter und der erste nur mittelmäßige Track ist Nr. 5, Just take my right arm, was dann aber direkt danach mit dem großartigen Titelsong wieder ausgeglichen wird. Auch It's clearly eden und The people of the damned zünden sofort, wobei letzterer mit den eröffnenden, wabernden Gitarren noch eine leichte psychedelische Note versprüht. Für MASTER-Verhältnisse jedenfalls. Senses all will be controlled ist nochmal ein kleines Füllerchen und danach endet die normale Version des Albums mit Red Alert, das nochmal ordentlich den Kopf nicken lässt und extrem vor sich her treibt.

Diese Seite wäre allerdings nicht 'whorship' genug, wenn sich der Autor mit der normalen Version des Albums begnügt hätte und so komme ich dann in den Genuß der beiden (noch) unbetitelten Bonustracks, die definitiv den Kauf der limitierten Edition wert sind. Nr. 11 ist mit ohrwurmartiger Melodie und jede Menge Groove ausgestattet, Nr. 12 hat so ein bisschen was punkiges, nur eingängiger und im Gedächtnis langlebiger.

Insgesamt gibt es für mich nur zu bemängeln, dass das Schlagzeug nicht besonders abwechslungsreich ist, was zwar oft dem Songwriting geschuldet ist, aber von Herrn Pradlovský auch trotzdem schon mal besser gelöst wurde (siehe Titeltrack auf "Slaves to Society" von 2007).

Fazit: Auch wenn AN EPIPHANY OF HATE nicht bei jedem in der ersten Runde zünden wird, ist es ein Pflichtkauf für MASTER Fans und eine dringende Kaufempfehlung an alle anderen Death Metal Jünger. Es ist kein neues "Spirit of the West" oder bereits erwähntes "Slaves..." aber wirklich ein sehr gutes(!) MASTER Album.

9,5 von 10 Punkten.


 

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