Veröffentlicht: 01.11.2015
Da ja kleinere Veröffentlichungen am Anfang von Bandkarrieren essenziell für Band und Untergrundnerds sind, wird dem hier jetzt der wohlverdiente Platz eingeräumt.
NEFIRUM aus Kansas City waren eine erfreuliche Überraschung für mich. In einer Gegend, in der hauptsächlich Brutal Death Metal zum Besten gegeben wird hat die Band live alles geboten, was eine Black Metal Show braucht: Kalter Schwarzmetall mit Unwohlfühlfaktor, Leichenschminke, keine Emotionen außer Hass und ein sehr kleines Publikum, das allerhöchstens mal zustimmend nickt, sich sonst aber nicht anmerken lässt, dass es das gleiche empfindet wie die Band. Top. Da war klar, dass ich deren EP brauche bevor alle 100 Kopien verkauft sind und die Band damit dann quasi dem Mainstream zuzurechnen ist. Da sich die Scheibe zu dem Zeitpunkt aber noch 2 Wochen vor dem Veröffentlichungstermin befand und die Band selber auch noch keine greifbaren Versionen besaß, musste ich dann wohl notgedrungen zu späterem Zeitpunkt aus der Heimat ordern. Auf den physikalischen Tonträger warte ich immer noch, aber Bandcamp liefert ja zum Glück die digitale Version (inkl. Cover!) gleich mit. Toll, was es heutzutage alles gibt.
Der Grund, warum ich trotzdem meinen Kommentar dazu abgebe, obwohl ich noch keine CD habe, ist einfach der, dass die EP rundum gut ist. Man merkt sofort, dass die Jungs viel Watain und Marduk gehört haben und auch sonst (schwedischem) Black Metal nicht abgeneigt sind. Eine rohe Produktion auf der trotzdem alle Instrumente klar rauszuhören sind und ein Sänger der skandinavischen Vorbildern nichts nachsteht. Im Grunde machen sie das, was ich bei vielen hiesigen Bands vermisse: Authentischer Black Metal mit wiedererkennbaren Songs. Das einzige was noch zur vollen Punktzahl fehlt wäre ein Rhythmus-/Lead-Gitarrenprinzip, dass sich bei zwei Klampfen ja irgendwie anbietet. Der Mangel dessen tut der Musik jedoch keinen Abbruch und die Band hat ja bis auf ein digitales Demo zuvor auch zuvor noch nichts veröffentlicht. Luft nach oben gibt es ja fast immer.
Ansonsten bleibt nur zu hoffen, dass NEFIRUM bald ein komplettes Album veröffentlichen. Bis dahin bleibt mein Anspieltipp für Undergroundfans PRELUDE TO THE CATAKLYSM.
Bewertung: 9 von 10 Punkten
>Nefirum auf Bandcamp anhören<
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